Am Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit herrschte Maximilian (1459-1519) in einer Zeit großer politischer Umbrüche in Europa. Seine Besitzungen reichten durch die Heirat mit Maria von Burgund von den Niederlanden bis nach Wien. In seiner Doppelrolle als Herrscher über die habsburgischen Erblande und als Kaiser des Heiligen Römischen Reiches wurde eine hohe Reisetätigkeit zur Grundvoraussetzung einer erfolgreichen Regentschaft. Der Kaiser, der aufgrund seines aufwändigen Lebensstils permanente Schulden hatte, hielt sich zuweilen häufiger bei seinen Geldgebern, den Fuggern in Augsburg, als in seiner Lieblingsstadt Wiener Neustadt, auf. Seine Reisen nach Italien oder ins Hl. Römische Reich führten ihn auch immer wieder nach Innsbruck. So gehen einige Erweiterungen der Innsbrucker Hofburg aber auch das Goldene Dachl auf seine Regentschaft zurück.
„wer ime im leben kain gedachtnus macht, der hat nach seinem tod kain gedächtnus und desselben menschen wird mit dem glockendon vergessen.“
(Musper, Maximilian, S. 225)
Bereits zu Lebzeiten gab Maximilian daher die Planung eines Grabmonumentes mit 40 lebensgroßen Bronzestatuen in Auftrag. Die sogenannten „Schwarzmander“ sollten nicht nur den optischen Rahmen für das Grabmal darstellen, sie zeugen auch vom für die damalige Zeit typischen Versuch der herrschaftlichen Legitimation, denn die Ahnenreihe umfasst nicht nur tatsächliche Vorfahren des Habsburgers sondern auch ideelle Ahnen wie Artus, Karl den Großen oder Theoderich. An Entwurf und Herstellung der Schwarzmander waren Künstler wie Albrecht Dürer, Peter Vischer der Älterer, Georg Löffler u.a. beteiligt.
Literatur:
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Fedja Anzelewsky, Entwürfe Hans Burgkmairs für das Innsbrucker Grabmal Kaiser Maximilians, in Jahrbuch der Berliner Museen 1969, S. 59-62.
- Erich Egg, Das Grabmal Kaiser Maximilians I. – Hofkirche in Innsbruck (Broschüre 1993).
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Monika Frenzel, Der Kenotaph Kaiser Maximilians I. in der Hofkirche zu Innsbruck, Innsbruck 2003.
- Alexandra Gerrer, Selbstinszenierung der Habsburger – Ahnengalerie – Familiengalerie – Stammbaum: Hans Burgkmair, Holzschnittwerk der habsburgischen Genealogie von Hektor bis Friedrich III. und Grabmal von Kaiser Maximilian I. in Innsbruck, Seminararbeit, Universität Wien 2009/2010. Link zum Download
- Klaus Hanke, Dokumentation des Grabmals Kaiser Maximilian I. in der Innsbrucker Hofkirche, Projektbericht 2003. Link zum Download
- Heinrich Theodor Musper, Kaiser Maximilians I. Weisskunig, Band 1, Stuttgart 1956.
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Vinzenz Oberhammer, Die Bronzestandbilder desMaximiliangrabmales in der Hofkirche zu Innsbruck, Innsbruck 1935.
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Elisabeth Scheicher, Kaiser Maximilian plant sein Grabmal, in: Jahrbuch des kunsthistorischen Museums Wien, Wien 1999, S. 81-117.
Webpages:
- Maximilian I. „der letzte Ritter“ , Die Welt der Habsburger: http://www.habsburger.net/
- 28 „Schwarze Mander“ und ein Kaiser, Die Welt der Habsburger: http://www.habsburger.net/